„Wie kann es gelingen, Stimmenvielfalt und assoziatives Sprechen (samt Sprüngen und Lücken) mit genug poetischer ‚Zentripetalkraft‘ auszustatten, sodass ein Gedicht sich auffächert und zusammenhält? Wie also kann ich die poetischen Kategorien ‚Dichte‘ und ‚Offenheit‘ gleichzeitig realisieren?“, hat sich die Münchner Dichterin Karin Fellner beim Schreiben der neuen Gedichte gefragt. Dass es ihr gelungen ist, bezeugt dieser Band und bestätigt Barbara Köhler: „und immer wieder entfaltet es sich, so fasslich, greifbar und haltlos, so selbstverständlich und fremd, großartig fremd und gelassen, fremd gelassen kommt das andre zum einen (zu einem, zu einer), in vertraute umgebungen, entfaltet sich, ist da, macht staunen. will nicht, kann.“
magst du aufmachen, dich oder mich, und wohin, fragst du vielleicht,
gibt es Schlüssel, er- oder entschließt sich Sinn, umzugehen, womit?
ob ziehend etwas passiert, durch deine, meine Spalten vorüberstürmt
oder stört, ein Tier, vielleicht Stör, eine Strömung?
sind mehrfache Gänge vorhanden? öffnen sich unter der Hand
dir entgegen, entsteht eine Wendel, verändert, zu welchem Ende?
magst du möglicherweise diese Vorsätze, -fragen fassen
und hinter dich oder mich hinter dir fallen lassen?
Karin Fellner, eins: zum andern, Parasitenpresse 2019
»Unter der argumentativ-narrativen Diktion von Sabina Lorenz klaffen abgründige Fragen auf, nach dem Gemeinwesen als Schuld- oder Verantwortungsgemeinschaft und nach dem Verhältnis von Wir und Ich: Wo im Wir findet wer noch den Mut zum Einspruch? Die Hashtags #binden und #verschwinden kennzeichnen dabei zum einen sengend wahrgenommene ethische Verbindlichkeiten (etwa gegenüber den Opfern von Geschichte oder Gesellschaft), zum anderen den übermächtigen Sog uns umgebender Denkschemata von Weltanschauung oder Religion, sozialen Hierarchien oder auch Genderzuschreibungen, in denen das Ich zu verschwinden droht, noch ehe es sich (mit dem dritten, bewusst fehlenden Reimwort) finden konnte.«
Pia-Elisabeth Leuschner: aus der Moderation einer Lesung der Gruppe Reimfrei, München, Juli 2016
Sabina Lorenz, Wie wir #binden. Wie wir verschwinden., Lyrikedition 2000
Sag zu den Endlosblättern Du. Du
wirst ein langes Leben haben.
Lange schreibe ich. Bis in den Wind.
So lebt man fort und fort und über beide Ohren.
Im Wasserzeichen Tau. Noch mehr als
hundert Wörter sagen Binsen. Du. Was
weiß man von der Außenhaut der Wolken?
Markus Breidenich, Anemonenbesuch, Lyrikedition 2000
In ihrem neuen Band lässt Karin Fellner vier verschiedene Frauen durch urbane, anthropomorphe und sphärische Landschaften irren. “Die Närrin ergibt sich in chimärenhafter Adaption einer denaturierten Welt, wandert in Arealen aus Plastik, industriellen und Obi-artigen Kunststoffen, wie eine Hirtin von dazumal, ganz kundig, inmitten der chemischen Auswüchse. Heimisch begegnet sie, wie einst Droste-Hülshoff, den Blumen, den Stätten und dem Gewürm einer post-post-modernen giftigen Schöpfung”, beschreibt die Künstlerin Tamara Ralis einen dieser Zyklen. Ohne Kosmonautenanzug, parasitenpresse, Die nummernlosen Bücher
Andrea Heusers Romandebut ist die ebenso poetische wie aufwühlende Geschichte einer Trennung und eines ersehnten Neubeginns, eine Geschichte über das Ver- schwinden und über die tragischen Folgen, die aus zu langem Schweigen erwachsen können.“ Augustas Garten, Dumont Buchverlag
Armin Steigenberger nimmt mit spielerisch leichter Wortakrobatik unsere medial geprägte Wirklichkeit auseinander und setzt sie, ihr neues Leben einhauchend, so wieder zusammen, dass sie nun wertvoller und lohnender erscheint. Die Fortsetzung des Glücks mit anderen Mitteln, Horlemann, Lyrikpapyri
„Von den letzten Dingen handeln die Gedichte des Bonner Schriftstellers Dominik Dombrowski, von dem kurzen Leben zwischen Nightlife und ewiger Nacht. Manchmal ist es ein ruhiger bisweilen pathetischer, manchmal ein spöttelnder Ton, immer aber schaut Dombrowski mit dem Blick auf seine Figuren, der sowohl Zorn als auch Mitgefühl kennt.“ Finissage, parasitenpresse
„Selten lassen sich so schöne Liebesgedichte finden, wie die von Frank Schmitter. In seinem zweiten Gedichtband nach über zehn Jahren umkreist er, umtanzt er das wichtigste Gefühl der Welt, das in diesen Tagen kaum noch in solcher Bildmächtigkeit und mit solcher Hingabe beschrieben wird.“ die markisen rollen den nachmittag aus, Lyrikedition 2000
„Erzähler- und Zeitenwechsel, Lakonik, poetische Sprachpfade, Humor und großartige Dialoge machen den ereignisreichen und spannenden Stoff des Romandebuts von Sabina Lorenz zu einem literarischen Vergnügen.“ Aufhellungen, P. Kirchheim Verlag
Karin Fellners neuer Gedichtband hangab zur kehle entführt in eine Welt der aufgefächerten Lebenswirklichkeiten. Im vielgliedrigen Transfer zwischen Innen und Außen entzündet sich ein bilderreicher „funkverkehr“. hangab zur kehle, yedermann verlag
Da der yedermann Verlag nicht mehr existiert, können die Gedichtbände „in belichteten wänden“ (2007) sowie „hangab zur kehle“ (2010) von Karin Fellner zum Sonderpreis bestellt werden. Direkt über
Markus Breidenich fängt in seinen durchkomponierten Gedichten die Koordinaten des modernen Menschen ein. In wunderschönen Versen wird das Wesen der Planeten erfahrbar.“ Am Milchstraßenrand, Lyrikedition2000
Echos für eine Nacht ist der Titel des neuen Gedichtbands von Sabina Lorenz. „Die poetische Kraft dieser Gedichte gibt uns ein Wundermittel an die Hand, wie wir in der heutigen Welt überleben können.“ Echos für eine Nacht, Lyrikedition2000
„In seinem Band Das Pochen der Echolote verbindet Markus Breidenich Popzitate, moderne Naturwahrnehmung und Technikverstand. Dabei hat seine lyrische Sprachgewandtheit meist einen angenehm ironischen Unterton.“ Das Pochen der Echolote, Lyrikedition2000
Frank Schmitters Krimidebut Späte Ruhestörung erzählt die Geschichte des charismatischen Machtmannes Hasso Schorrberg. „Auch im beschaulichen Krefeld, der Metropole der Seidenindustrie, wird schmutzige Wäsche gewaschen, und was ist schon ein Menschenleben wert, wenn es eine glänzende Fassade zu erhalten gilt?“ Späte Ruhestörung, Piper Verlag
In der Reihe Schwarzes Quadrat des Onomato-Verlags erschienen ist Andrea Heusers Debut mit Hörbuch. „Barockdichter hätten pure Freude an diesen Versen und würden allesamt Sonette verfassen »auff die Heuserin«. Denn heute zwischen Scylla und Charybdis ist sie eindeutig ihre Hoffnungsträgerin.“ vor dem verschwinden, Onomato-Verlag
„In diesen Gedichten geht es meist um nichts weniger, als um die Suche nach einem Platz im Leben. In einer ungewöhnlich schillernden Sprache findet Sabina Lorenz Metaphern für die Welt in unseren Köpfen. Die Fremde ist ein Ort, Lyrikedition2000
Was ist das Licht: Welle oder Teilchen? Naturforscher von Newton bis Einstein haben darauf verschiedene Antworten gefunden. Ruth Wiebuschs Gedichte greifen diese Theorien auf, um Licht mit Worten zu machen. welle, teilchen, licht, Lyrikedition2000
Karin Fellners Gedichte betritt man wie ein Schachtelkino: Zwischen Ausfallstraßen und geköpften Plantanen sind Tramper, Wirbelstürme und teegrüne Spinnen unterwegs.“ in belichteten wänden, yedermann verlag
Da der yedermann Verlag nicht mehr existiert, können die Gedichtbände „in belichteten wänden“ (2007) sowie „hangab zur kehle“ (2010) von Karin Fellner zum Sonderpreis bestellt werden. Direkt über
gebrauchsanweisung für ein vaterland heißt das Lyrikdebut von Armin Steigenberger. „Ja, Sie haben den Titel schon richtig verstanden: Hier wird scharf geschossen…“ Erschienen im Pop Verlag